Spielhilfe Multiplikator:innen

Wie setze ich das Spiel im Unterricht ein?

Das #lastseen Spiel bietet die Möglichkeit, exemplarisch mit historischen Fotografien zu arbeiten, sowie die nationalsozialistische Verfolgung von Jüdinnen und Juden zu thematisieren. Das zentrale didaktische Ziel ist es, die Quellenanalyse von Fotografien auf eine interaktive und spannende Weise zu gestalten. So können sich Lernende selbst Wissensinhalte über Deportationen und den nationalsozialistischen Genozid an Juden und Jüdinnen, sowie Sinti und Roma aneignen.

In dem Spiel kann momentan zu  der Fotoserie aus Eisenach von der Deportation von Jüdinnen und Juden aus Eisenach (1942) gearbeitet werden. Zur leichteren Vorbereitung haben wir ein Infoblatt zu der Geschichte der spezifischen Verfolgung im jeweiligen regionalen Kontext erstellt.

Checkliste

Dauer

  • Circa 45 Minuten. Manche Schüler*innen werden langsamer sein, andere schneller, auch weil sie selbst entscheiden können, wie tief sie in die Fotoanalyse eintauchen. Dennoch hat die Erfahrung gezeigt, dass ungefähr 45 für einen Durchlauf einzuplanen sind. Das Spiel kann also gut in eine Doppelstunde eingebunden werden. Es bietet sich allerdings auch als Hausaufgabe zur Vor- oder Nachbereitung einer thematisch verbunden Unterrichtseinheit hat.

Technik

  • Kein Download. Um das Spiel zu spielen ist kein Download nötig. Es kann direkt über einen Internet-Browser zugegriffen werden und läuft auch auf unterschiedlichen Betriebssystemen ruckelfrei.
  • Normale Computer sind ausreichend. Durchschnittlich leistungsfähige Schullaptops oder Tower-PCs in einem Computerraum sollten ausreichen, da das #lastseen-Spiel nur geringe Leistungsanforderungen hat. Dennoch sollte vorab ein kurzer Testversuch auf den verwendeten Endgeräten unternommen werden.
  • Keine Mobilversion. Eine Version des Spiels für mobile Endgeräte ist nicht vorgesehen. Das ist Absicht, denn die Größe der Bildschirme eine Mobiltelefons würde keine detaillierte Ansicht von historischen Fotos erlauben.

Nachbereitung

  • Individuelle Ergebnisse: Die Spielenden produzieren im Spieldurchlauf einen eigenen journalistischen Artikel. Diesen können sie speichern, downloaden und auch mit einem Link teilen. Vermutlich wird er sich für jede Schüler*in etwas unterscheiden.
  • Anknüpfungspunkte für eine Reflektion: Die Unterschiede in den Ergebnissen können gut als Diskussionsanlass genommen werden. Warum hast du was anderes herausgefunden als ich? Hat dich was anderes interessiert oder in den Fotos besonders angesprochen? Durch diese Diskussion kann eventuell auch über die Rolle der jeweiligen Rechercheur*in und historischen Arbeitstechniken und deren Einfluss auf Geschichtsschreibung reflektiert werden. Diskutiert werden kann aber auch die Frage nach der Angemessenheit des Spiels – oder des gewählten Titels für den Blogbeitrag.
  • Transfer der Lerninhalte: Die Fotos sind eine hervorragende Quelle, um insbesondere regionale Unterschiede, sowie die unterschiedlichen Perspektiven Tatbeteiligter, Zuschauer und Opfer zu thematisieren. Ein Startpunkt könnte sein, dass Spieler*innen unterschiedliche Serien bearbeitet haben. Im Bildatlas, der dem Spiel zu Grund liegt, können zudem Deportationsserien aus Orten recherchiert werden, die einen engeren geographischen Bezug bieten. Eventuell können die Arbeitsweise und Fotoanalyse, die die Lernenden im Spiel erproben konnten auf neue Fotos übertragen werden. An dieser Stelle kann eine vergleichende Perspektive eingenommen werden; entweder zu anderen Genres historischer Fotos aus der NS-Zeit oder auch Fotografien anderer Deportationsereignisse.

Kooperationsverbund #LastSeen.
Bilder der NS-Deportationen


Dr. Alina Bothe
Projektleiterin

c/o Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg
Freie Universität Berlin
Habelschwerdter Allee 34A
14195 Berlin

lastseen@zedat.fu-berlin.de

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